Sonntag, 6. April 2014

Sonntag 30.03.2014: 34. Berliner Halbmarathon. Mein Erster! :-)

Der Tag der Wahrheit ist gekommen!

Die Strecke durch Berlin mit den Sehenswürdigkeiten, als ob man dafür Zeit hätte :-)












































Ergebnis


Eindrücke

So nun ist es 6:00 Uhr Morgens und ich bin immer noch hundemüde. Um 7:00 Uhr wollen wir uns zum Frühstück treffen. Jetzt werde ich schon wieder nervös! Ohje!
Gestern habe ich noch alle Sachen, die ich zum Laufen brauche, schon rausgelegt und den Chip in den Schuh eingefädelt. Das war gar nicht so einfach. Mit der Hilfe von Claus und Linda hat es aber dann doch geklappt.

Also zurück zum Frühstück. Ich bin wie ein aufgescheuchtes Huhn zwischen dem Frühstücksbuffet hin und her gelaufen. Zum Glück kamen dann nach 5 min Linda und Claus auch zum Frühstücken und haben mir gesagt das ich essen soll was ich mag. Eigentlich soll man vorher genügend Ballaststoffe zu sich nehmen aber wenn man es nicht gewohnt ist, liegt es wahrscheinlich schwer im Magen.
Also gab es Croissant mit Marmelade und Joghurt mit Obst. Dazu O-Saft und Wasser.
Nach dem Frühstück haben wir unsere Beutel mit der Wechselkleidung geholt und sind dann zum Alexanderplatz gefahren. In der S-Bahn konnte man die anderen Läufer deutlich erkennen.
Am Alexanderplatz wurden wir dann am Eingang zum Startbereich kontrolliert. Dafür mussten wir unsere Bänder vorzeigen und unsere Nummer. Das ganze war ein Witz da sie noch nicht mal nachgesehen haben ob das Bändchen noch intakt ist oder schon geflickt wurde. Naja sei's drum.
Im Startbereich haben wir uns erst einmal mit Säcken (Tüten mit Löchern für Kopf und Arme) versorgt.
Danach haben wir einen passenden Treffpunkt für die FANs ausfindig gemacht und sind dann zu den LKWs um unsere Sachen abzugeben.

Jetzt ging es Richtung Start. Auf dem Weg sind wir an einer langen Schlange von wartenden Läufern vorbei gekommen. Linda erklärte mir das das die Schlange für die Startunterlagen sei. Ich dachte nur oh je da möchte ich jetzt nicht stehen so kurz vorm Start.

Um zum Startbereich E zu kommen mussten wir uns durch die schon wartende Menge in Block F quetschen. Wenn ich Platzangst hätte hätte ich hier schlechte Karten gehabt.
Nach dem wir festgestellt haben das wir so nicht vorankommen haben wir den Plan geändert. Wir sind ganz nach rechts außen und von dort aus durch einen Zugang zu Block E.
Dort war es nicht ganz so voll. Das war aber auch ganz gut so. :-)

Der Start erfolgte in 3 Wellen. Um 10:05 Uhr Block A, B und C. Ungefähr um 10:25 Uhr durften dann Block D und E los und danach dann der riesige Block F.
Zum Start wurde die Musik von Fluch der Karibik eingespielt:
bam bada dam da da dam da da dam!
Der Kommentator sagte nur noch 10 sec bis zum Start. Und LOS!!!!
Jetzt ging es endlich los. Jaaaaaaaa!

Bis zur Startlinie waren es aber noch ein paar hundert Meter. Dort entlich angekommen durfte ich nun entlich los laufen. Ich startete meine Uhr und lief schön locker los. Ich war furchtbar aufgeregt. Als erstes ging es zum Fernsehturm. Kurz nach dem Start wollten meine Eltern das erste mal da stehen und mich anfeuern. Wir hatten aus gemacht, dass wir immer rechts laufen und sie von da aus Fotos machen sollten.
Tja gesehen habe ich sie nicht.
Nun ging es weiter zum Berliner Dom und weiter in Richtung Brandenburger Tor. Ich erzählte Linda das wir hier gestern auch schon lang gelaufen sind, auf dem Weg zum Treffpunkt mit meinen Eltern.
Wie ich schon befürchtet habe hat sich die Menge am Brandenburger Tor verengt da nur 2 von 5 Säulengängen geöffnet waren. An Kilometer 3 wollten die FANs auf uns warten und uns mit Tor im Hintergrund zu fotografieren. Gar nicht so einfach. Kurz vorm Schuss uns hat sich dann eine Dänin vor uns gedrängelt und das Foto war schrott. :-( (Das war allgemein nicht so einfach, da jeder, ob Fan oder Läufer, immer gedrängelt haben. MS)

Auf dem weg zur Siegessäule gab es jede Menge verrückte Fotografen die sich auf die Strecke gehockt haben um Fotos zu machen. Wenn da jemand nicht aufpasst sind sicher Tausende von Euro hin. Respekt!
An der Siegessäule haben wir dann die ersten Trommler gesehen. Sie haben uns richtig ein geheizt mit ihrem Rhythmus. :-)
Kurz vor Kilometer 6 kam endlich die erste Getränkestation. Jaaaaa Waaasssseeerrrr!
Das war auch nötig, da die Sonne schon die ganze Zeit auf uns scheinte, hatte es schon 20 °C. Das waren wir nicht gewohnt. Wir haben ja schließlich im Winter trainiert, in der Kälte!

Nun kam der Teil des Traillaufens. Wir mussten den leeren Bechern, die auf der ganzen Breite der Straße verteilt waren, ausweichen. Ausweichen deshalb, weil ich beim Versuch darauf einfach weiter zu laufen fast gestürzt wäre. Also lieber außen herum.
Tja, da kann man jetzt nichts dran ändern. Beim Trinken bin ich langsam weiter gegangen. Nicht stehen bleiben! Kostet sonst zu viel Zeit! Nach einem Becher Wasser ging es mir schon wieder besser.

Bei Kilometer 7 war die nächste Station an der meine Familie auf mich gewartet hat. Hier habe ich sie dann auch das erste mal gesehen. Leider auf der linken Seite!!! Wie war das: "Wir laufen immer rechts"!  (Leider haben wir es nicht immer auf die rechte Seite geschafft. :-( MS)

Naja, so ist das halt. Die nächste Sehenswürdigkeit war das Schloss Charlottenburg. Dort hat es sich dann wieder verengt, da dort eine enge Kurve Richtung Kurfürstendamm ist. Am Schloss hatte ich schon wieder durst und mein Puls stieg auf 180. Noch 2 km dann kam endlich die 2. Getränkestation.
Jaaaaaaaaa! Hier habe ich mich reichlich bedient damit es mir in den nächsten 5 km nicht wieder so geht. Erst gab es ein Becher Wasser und dann noch einen ziemlich süßen Tee.
Der hat aber wunderbar geholfen. :-)

Auf dem ewig langen Kurfürstendamm haben wir uns dann die Geschäfte angesehen. Die Stimmung war so naja bis eine Fahrradfahrerin aufgetaucht ist und ihre Freundin angefeuert hat die neben uns gelaufen ist.
Sie hatte so viel Spaß dabei, dass es uns alle richtig angesteckt hat. Jaaaaa, Juhu, Jeay, .......
Sehr cool!
An der Gedächtniskirche sind wir dann wieder auf unsere FANs gestoßen. Sie haben uns richtig toll angefeuert. Danke!!!
Am Kilometer 14 kam dann endlich die 3. Getränkestation. Waaaasssseeeerrrr! So ein Mist! Ständig bin ich dehydriert! Deswegen spielt Linda nun für mich Wasserbecherträger. :-)
Echt lieb von ihr. Das war wohl gar nicht so einfach etwas von dem Wasser dann auch im Becher zu behalten. :-) Linda du bist echt tapfer!

Nun führte die Strecke ein Stück an der Spree entlang. Jaaaaa Schatten. Ich bin ja sonst eigentlich ein Mensch dem es nicht heiß genug sein kann, aber beim Laufen geht das gar nicht gut. Mein Vater würde jetzt sagen: "Weichei".
Nachdem Linda das Wasser schon 2 km lang getragen hatte kam dann doch noch eine 4. Getränkestation an der es auch Banane gab. Jaaaa Zucker. Mehr Bananen und Tee!
Diese Station habe ich wohl im Plan irgendwie übersehen. :-( Sorry Linda!

Nach der Stärkung ging die Strecke am Sony Center vorbei zum Potsdamer Platz. Dort war es ganz schön windig aber auch schön. An einem der Gebäudefronten reflektierte das Licht so, dass es aussah wie ein schillernder Regenbogen. Schön!!!

Nun kam eine scharfe Kurve die wir brauchten um auf die Kilometer zu kommen. Wir mussten einmal um den Block laufen und habe dabei Checkpoint Charlie passiert. Hier wurde es ganz schön eng.
Überholen war hier nicht mehr möglich!!!

Ab Kilometer 19 wurde es dann echt anstrengend! Ich hatte Durst und wollte nur noch die letzten 2 km hinter mich bringen. Linda hat mich immer wieder motiviert und solche Sachen gesagt wie: "So nur noch lockeres auslaufen von der Uni zu Lala und zurück!" oder "Einmal unser kurze Waldlaufstrecke und zurück"! Ich habe mir das dann versucht vorzustellen aber das war gar nicht so einfach. Dafür war es einfach zu warm.
Danach sagte sie mir wenn wir jetzt noch mal anziehen schaffen wir es noch rechtzeitig ins Ziel! Aber mir war es ab hier gleich wann ich ins Ziel komme.
Nur Ankommen!
Als nächstes versuchte ich mich mit dem kalten Erdinger alkoholfreiem Weizen zu motivieren, doch dabei bekam ich nur noch mehr durst! Schlechte Idee!
Also stellte ich mir Martin, meine Familie und Linda vor wie Stolz sie nachher auf mich sein würden. (Wir sind wirklich Stolz auf dich, dass du das durchgehalten hast, auch wenn du deine Zeit um ein paar Sekunden übertroffen hast. Egal. MS)
Das half bis ca. Kilometer 20.
Ausgerechnet hier liefen mir dann auch noch 3 Reisende mit Rollkoffern vor die Füße. Ich habe ganz schön geschimpft. Das geht doch nicht dass die Ordner da nichts unternehmen! Sonst auf der Strecke lassen sie die Zuschauer nicht rüber, aber gerade hier!!!

Tja immer noch 1,098 km zu laufen. Linda hat mich weiter versucht aufzumuntern, aber ich wollte nichts mehr hören und konzentrierte mich nur noch auf meine Schritte.
1 km kann so verdammt lang sein!
Mist!
Ich schaffe das!
Halt durch Jenny!
Ich gebe jetzt nicht auf!
Den letzten Kilometer schaffe ich jetzt auch noch!
Jetzt brauche ich auch nicht mehr aufgeben!
Los!
Immer einen Fuß vor den anderen setzen!
Und die Arme nicht vergessen! Wichtig, sonst kommt man nicht mehr voran!

Ab Kilometer 20 Standen dann auch viele Leute, die uns gesagt haben wir sollen nicht aufgeben, das Ziel ist nicht mehr weit. Wir schaffen das schon noch!

Das gab mir auch immer wieder Kraft und auch das Linda neben mir lief half mir weiter zu laufen.
Zurück am Alexanderplatz hatte ich dann Scheuklappen auf und nur noch das Ziel vor Augen! Irgendwo in der Kurve standen wieder Familie und FANs die ich noch nicht mal versucht habe zu finden! Mir war das so was von egal. Nur noch ins Ziel! (Oh je, du hast so fertig ausgesehen. MS)
Kurz vorm Ziel hat mir dann Linda die Hand gegeben und wollte mit mir mit erhobenen Händen ins Ziel laufen.
Doch meine Scheuklappen verhinderten es. Ich lies ihre Hand wieder los und sprintete ins Ziel!
02:23:17
Kurz nach mir kam Linda ins Ziel und schob mich weiter. Ich wollte gerade stehen bleiben und merkte wie mir furchtbar schwindelig wurde.
Danke Linda ohne dich läge ich jetzt wahrscheinlich an Boden!
Da sich die Menge kurz nach dem Ziel aber schon staute war das weiter gehen gar nicht so einfach! Die Medaillenausgabe nach dem Ziel verursachte einen solchen Rückstau, dass man gleich im Ziel stehen bleiben musste!
















Im Ziel ging es mir wieder gut ich war so Happy!!! Unsere FANs und meine Familie habe uns durch die Absperrung hindurch versucht zu gratulieren.
Nach dem ich auch endlich eine Medaille hatte ging es weiter zum 5. Getränkestand. Dort habe ich mich erst mal mit Wasser versorgt bis ich endlich mein Erdinger alkoholfreies Weizen in der Hand hatte. Jaaaaaaaaaaa!
Das tat so gut!!! Das habe ich mir auch redlich verdient!!!
Oder wie seht ihr das?! ;-)
Nachdem wir unser Bier hatten sind wir zu unseren Liebsten gegangen und habe uns ordentlich feiern lassen!


Ich habe sogar noch eine 2. Medaille von meiner Familie bekommen! :-)
Das war so süß! Ich war furchtbar glücklich und stolz auf mich! :-)

Von hier aus sind wir dann wieder zu den LKWs um unsere Sachen abzuholen und uns notfalls umzuziehen!
Auf dem Weg dahin haben wir noch schnell den Laufchip abgegeben.
Abgegeben ist vielleicht übertrieben. Wir haben ihn in einen der gelben Eimer geworfen.
Im Anschluss sind wir dann alle gemeinsam in einen Biergarten am Alexanderplatz gegangen und haben dort auf unseren Sieg angestoßen!
Hier verabschiedete ich mich leider schon von meiner Familie. Schon komisch! Ich bin so nah an meiner Heimat und doch so weit weg! Ich war ein wenig traurig, dass sie nun wieder nach Hause fuhren, aber ich sehe sie ja bald wieder! :-) Und außerdem hatte ich so viele Endorphine im Blut, dass ich gar nicht richtig traurig sein konnte.

Nach 1 h sind wir dann zurück ins Hotel, um uns zu duschen und auszuruhen.
Oh die Dusche tat so gut und jetzt 'ne Runde hinlegen! AH! Das ist toll!

Trotz aller Strapazen und Anstrengungen habe ich keinen Muskelkater oder Zerrungen! :-)

Nach einem Stündchen Nachmittagsschlaf sind wir dann zum feiern in die Stadt aufgebrochen. Abendessen gab es in den 12 Aposteln und später noch einen Cocktail ein paar Meter weiter.



So, dass war meine Geschichte von meinem ersten Halbmarathon! :-)
Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim Lesen und vielleicht habe ich euch ja inspiriert! :-)

Meinen Blog werde ich deswegen aber nicht einstellen. Ich werde fleißig weiter trainieren und schreiben. Mein nächstes Ziel ist der Fürther Halbmarathon am 29.06.2014! ;-)

Ich bin nämlich eine Wiederholungstäter!!! :-)
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen!!! :-)

Ihr findet mich dann unter: "Mein Halbmarathon in 130 Minuten"

Ach ja, danke für Wünsche und das kräftige Daumendrücken! Es hat mir viel bedeutet, dass ihr an mich geglaubt habt und mir immer wieder Mut zugesprochen habt.


Danke Linda für dein tolles Coaching und deine super Motivation.
Ich bin froh das du mich dazu überredet hast in Berlin zu laufen!









Der Beweis :-)







1 Kommentar:

  1. Liebe Jenny, nochmal meinen herzlichsten Glückwunsch zu deinem "Ersten".
    Das hast du wirklich klasse hinbekommen. Ich habe deinen Blog immer mit Begeisterung gelesen.
    Ich denke, wir haben mit Linda einen super Coach, der einen immer motivieren kann und einen auch nie im "Regen" stehen lässt. Ich bin gespannt auf dein neues Ziel und freue mich darauf, wieder von dir zu lesen und mit dir zu fiebern. LG Birgit

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